Gelenkpunktion:
Bei der Gelenkpunktion handelt es sich um ein nicht-operatives diagnostisches Verfahren, welches zur Untersuchung unklarer Ergüsse im Gelenkbereich oder zur Beurteilung einer Gelenkentzündung genutzt werden kann.
Um schmerzhafte Gelenkschwellungen zu reduzieren, wird die Gelenkpunktion auch zur Therapie eingesetzt.
In den meisten Fällen beruht die Schwellung des Gewebes im Gelenkareal auf einem entzündlichen Prozess. Bei einer Gelenkpunktion erfolgt ein Einstich mit einer Kanüle in das betroffene Gelenk, um Aufschluss über den Entstehungsprozess des Ergusses zu erlangen.
Ergänzend sollte bei Gelenkentzündungen eine Laboruntersuchung erfolgen sowie Röntgenbilder des betroffenen Gelenks angefertigt werden.
Bei speziellen Fragestellungen sind zusätzliche diagnostische Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT), die Computertomographie (CT) oder die Szintigraphie notwendig, um u. a. mögliche Infektionsursachen ausschließen zu können.
Vor der Punktion:
Unter Einnahme von gerinnungshemmendem Medikamenten (u.a. Marcumar) kann keine Punktion durchgeführt werden. Daher ist vor der Punktion in Absprache mit dem Arzt die Medikation zu reduzieren bzw. kurzfristig auszusetzen.
Um den Entzündungsprozess schon vor der Punktion so weit möglich einzudämmen, sollte eine aktive Kühlung des Ergussareals erfolgen.
Achtung! Die Applikation von Wärme ist keineswegs als therapeutische Maßnahme geeignet. Sollte der Patient schon vor der Punktion ein Antibiotikum erhalten haben, so ist es von großer Bedeutung, dass dies dem behandelnden Arzt mitgeteilt wird.
Die Punktion erfolgt unter sterilen Bedingungen.
Ablauf der Punktion:
Ziel der Punktion des betroffenen Gelenks ist es, die Synovia (Synovialflüssigkeit, Gelenkflüssigkeit, "Gelenkschmiere") beziehungsweise die Ergussflüssigkeit abzusaugen, um diese mikroskopisch und bakteriologisch zu untersuchen.
Des Weiteren erfolgt eine mikroskopische Zelldifferenzierung der Synovia sowie chemische bzw. immunologische Untersuchungen.
Häufig lässt sich bereits bei einer Entzündung schon makroskopisch (mit bloßem Auge) eine Trübung der Gelenkflüssigkeit feststellen.
Die Trübung weist direkt auf einen entzündungsbedingten Anstieg der Zellzahl hin. Außerdem kann das Vorhandensein von Blutbestandteilen auf einen traumatischen (unfallbedingten) Prozess hindeuten.
Anhand der Gelenkpunktion und weiterer diagnostischer Verfahren ist eine Einteilung der Gelenkinfekte in einzelne Stadien möglich.
Während einer Gelenkpunktion können direkt pharmakologisch wirksame Substanzen in das Gelenk appliziert werden.
Nach der Punktion:
Nach dem Eingriff sollten sportliche Betätigung und das Tragen von Lasten zunächst vermieden werden.
Außerdem ist es wichtig, dass die vom Arzt empfohlenen Medikamente (insbes. Antibiotika) exakt dosiert eingenommen werden.
Injektion:
Schmerzmittel (Analgetika) werden eingesetzt, um die Schmerzen zu lindern und einen normaleren Alltag ohne dauernde Beschwerden zu ermöglichen.
Analgetika ohne entzündungshemmende Substanzen können bei anhaltenden Schmerzen jedoch keine ausreichende Wirkung mehr erzielen. Hier empfiehlt sich der Einsatz der nicht-steroidalen Antiphlogistika. Nichtsteroidale Antiphlogistika sind entzündungs- und schmerzhemmende Arzneimittel ohne Kortison. Kortisone wirken stark entzündungshemmend.
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